Tuesday 30th April 2019, 8:00pm
Session 213: Blutsbande von Christina von Braun

Für diese Runde hat Anke Hoffmann Ausschnitte aus dem Buch Blutsbande: Verwandtschaft als Kulturgeschichte von Christina von Braun (Aufbau Verlag, Berlin 2018) ausgewählt.
“Die Pluralisierung der Verwandtschaftsdefinitionen bedeutet nicht den Verlust von Bindungsfähigkeit, ebenso wenig wie die Blutsverwandschaft diese garantieren kann.”
-Christina von Braun, Blutsbande, 2018
Christina von Braun, Filmemacherin, Autorin und Kulturwissenschaftlerin an der Humboldt-Universität Berlin spannt in Blutsbande, einem 500-Seiten Buch, einen weiten Wissensbogen um unsere kulturell geprägten und historisch-religiös gewachsenen Vorstellungen von Verwandtschaft auf. Dabei wird deutlich, dass die westliche Idee der Blutsverwandschaft eng an Patrilinearität, Schrift und Kapital gebunden war und heute in Veränderung begriffen ist; dass es Unterschiede zwischen genetischer, biologischer, juristischer und sozialer Mutter- und Vaterrolle gibt; das die Trennung von Sexualität und Reproduktion mit der gesellschaftlichen Liberalisierung von gleichgeschlechtlicher Liebe einher geht und dass die ideologischen Konzepte von Natur und Kultur immer Hierarchien begründen. Um einen Einblick in dieses umfangreiche Werk zu bekommen, gibt es eine Auswahl aus Textstellen aus dem ganzen Buch, statt einem konzisen Kapitel.
Teilnehmer: 8